Reise des Vereinsvorsitzenden Herrn Gröbler 12.04.2019-03.05.2019

und

15.07.2019-30.07.2019 in das Vereinshaus in der Dominikanischen Republik  in Santiago de los Caballeros

Am 01.09.2017 kamen die Gründungsmitglieder des zu gründenden Vereins „Mujeres para Mujeres“ zusammen, mit der Bestimmung den Frauen in der Dominikanischen Republik, sowie in Deutschland zu helfen.

Aus der bisherigen Erfahrung in unserer Arbeit  in der Dominikanischen Republik, als auch in unserer Arbeit hier in Deutschland in Berlin, hat sich ein Grundlegender Wandel mit der Zeit in unseren Aufgaben und Zielen unseres Vereines ergeben.

Darüber sind sich alle Vereinsmitglieder einig.

Da sich beide Staaten, d.h. Deutschland und die Dominikanische Republik sich immer schneller dem zeitlichen Wandel unterliegt, ändert sich somit auch unsere Herangehensweise und Ziele in der Arbeit mit hilfsbedürftigen Menschen.

Im Zeitalter der Automatisierung und Rationalisierung fallen zwangsweise immer die schwächsten der Welt, d.h. alleinstehende Frauen und alleinerziehende Mütter in einer Welt von Ausbeutung und Unterdrückung in der Dominikanischen Republik, als auch hier in der Bundesrepublik, in das gesellschaftliche Abseits.

Ohne Hilfe von außen ist das für die Frauen und auch für alleinerziehenden Männer alleine nicht zu bewältigen.

Bemerkenswert ist der Entwicklungsweg unseres  Vereinsmitgliedes Herrn Noor Hammoudh aus Damaskus/Syrien.

Er kam in Jahre 2017 in die Pension Michael, als Wohnungsloses und unter starkem Einfluß seines erlebten Daseins in Syrien, sowohl auch die Verfolgung, Inhaftierung und Folterung am ganzen Körper mit Stromkabel, welches seine Wunden am Körper bewiesen, ließen ihn in eine schwere Depression fallen.

Getrennt von Familie und Arbeit (er war in Syrien Pharmavertreter) und gutem Einkommen, war ihm eine Integration schon körperlich nicht wirklich möglich.

Unser heutiger Vereinsvorsitzender nahm sich seiner Person an und gab Hoffnung und Zuspruch. Herr Hammoudh konnte auf Grund seiner bisherigen Tätigkeit in Syrien sehr gut englisch sprechen, was ihm im Späteren noch eine große Hilfe sein würde.

Auf Grund der täglichen Kontaktaufnahme und unter Einbeziehung des Vorsitzenden in seine tägliche Arbeit in und außerhalb der Pension, lernte Herr Hammoudh schnell die Stadt und seine Menschen und damit verbunden die deutsche Mentalität kennen. Auf Grund seiner Englisch Kenntnisse lernte er innerhalb eines Jahres die deutsche Sprache gut zu verstehen und zu sprechen, sowohl im Privaten, als auch in der Deutschschule.

Damit war der erste und wichtigste Schritt in der Integration vollbracht.

Nachdem er die Fluchtprozesse und aller damit verbundenen Probleme gut verarbeitet hatte, war der Wunsch nach Arbeit stark. Gemeinsam eröffnete Herr Hammoudh eine Gewerbe für Dienstleistungen aller Art beim Bezirksamt Prenzlauer Berg an, welche er bis heute noch inne hat.

Aber der Wunsch nach Bildung in Deutschland war  immer noch stark, so dass er an weiteren Fortbildungskursen  bis hin zur C1 Sprachprüfung bestanden hat. Momentan nimmt er an einem Kurs zur Familienhilfe als zukünftiger Berater teil. Einen Arbeitsvertrag    hat er auch schon in Aussicht nach erfolgreichen Prüfungsabschluß.

Er ist unser großer Stolz in unserem Verein, wie man es als Asylant aus Syrien zu so einer musterhafte Entwicklung kommen kann.

Rückwirkend muß man leider sagen, es gib zu wenige wie ihn, die so einen senkrecht Start hinlegen.

Natürlich weiß Herr Mammoudh auch sehr genau, wem er alles zu verdanken. Er einer der freundlichsten und hilfsbereitesten Männer den wir kennen. Kein Weg ist für ihn zu weit und keine Zeit ist die Falscheste.

Hier hat sich wieder einmal bewiesen, das mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl sich einen Menge erreichen läßt und zwar auch länderübergreifend.

Auch ein weiteres Vereinsmitglied Trang Gröbler hat eine großes Arrangement  im Hinblick auf die Ausbildung  zu einem eigenen Beautystudio  getroffen. In bereits absolvierten und schon reservierten Ausbildungskursen für dieses und nächstes Jahr stehen Ihr nach  bereits erfolgreichen Diplomabschlüssen bereits alle Türen und Tore zur lang ersehnten Selbstständigkeit bevor. Der Verein hat daher beschlossen Frau Gröbler ein entsprechendes Starkapital zur Verfügung zur stellen, verbunden mit dem entsprechenden Nachweisen an absolvierten Diplomen zu belegen.

Hiermit hat sich wieder in unserem Verein gezeigt, dass Bildung und eine Hilfe zur Selbsthilfe für  Frauen und Männer wichtig ist, um ihr ohnehin erschwerte Leben besser zu meistern zu können und Hoffnung zu haben auf eine reale Chance, ein würdevolles Lebens für sich und Ihre Kinder entwickeln zu können.

Der Verein bleibt sich natürlich seinen Grundsätze Treu und hat sich zum Ziel gesetzt auf Grund der großen territorialen und mentalen Unterschiede schrittweise an die Hilfe heranzugehen.

Es sollte hier noch an der Stelle erwähnt werden, dass nicht alle Kandidaten eine solchen Weg gehen oder gehen können. Es ist von vielen äußeren und interfamilären Faktoren abhängig.

Wir können niemanden zu Glück zwingen, oftmals reichen schon eine Problem Klarstellung und Lösungsvorschläge, um familiäre Katastrophen zu verhindern, die immer im Rahmen unserer Kochabende im kleinen persönlichen Rahmen besprochen werden.

Hierzu muß  an dieser Stelle Frau Madelin Jimenez Tavarez einmal besonders hervorgehaben werden, als meine Vertreterin in Santiago, sie  bring das mentale bzw. territoriale  Wissen, sowie nötige Verständnis mit und selektiert automatisch in die Bereiche Beratung, materielle, finanzielle  und medizinische Hilfe.

Außerdem hat Frau Jimenez Tavarez einen Kosmetikkurs für Wimpersverlängerung und Wimperlocken Vorort besucht.

Dies stellt eine besondere Attraktivität dar, da sich bekannter Maßen Frauen sehr für Kosmetik und Schminken interessieren und Frau Jimenez Tavarez gerne Ihre Erfahrung an die jungen Frauen weiter gibt.

Bei dieser Gelegenheit und nicht nur beim Kochen öffnen sich die Frauen dann im Vertrauen und erzählen von Ihren Problemen.

Das gemeinsame Kochen und Schminken ist der Einstieg in die Beratung.

Diese Arbeit stellt den wichtigsten Teil in unserer dortigen Arbeit dar, da wir nicht alle Interessenten helfen können, sondern uns auf einen Kreis beschränken, die wir bereits unterstützt haben und eine sogenannte Nachsorge durchführen.

Dabei kommt es auch häufig vor, dass unsere dortigen Mitglieder bzw, dessen unmittelbaren Familienangehörigen in Notsituationen kommen, wo es sich um echte Notfälle  handelt und es nicht selten um Tod oder Leben geht. Hierzu haben wir geeignete Foto in der Anlage beigefügt. So z.B. der Sohn eines Mitgliedes, der unschuldig bei einem Verkehrsunfall Folgen schwer verletzt wurde und der Verein die notwendige Selbstbeteiligung für eine Notoperation gegeben hat. Die Dankbarkeit der Mutter und der Familie kann man sich  nicht vorstellen.

Da wir größtenteils in Santiago arbeiten, die aus unzähligen Barrios bestehen und den damit verbundenen elementaren Problemen, weil es besteht dort kein Sozialsystem gibt. Wer keine Arbeit hat ist abhängig von den Männern oder geht zwangsweise in die Prostitution und dass obwohl trotzdem mache Frauen Arbeit haben und eine ganze Großfamilie damit durchbringen müssen, reicht das Geld hinten und vorne nicht.

An dieser Stelle muß noch auf eines Aufmerksam gemacht werden, die jungen Frauen kommen meist nicht allein zu unserem Vereinshaus, sondern bringen auch ihre Kinder mit unterschiedlichem Alters mit .

Damit diese Kinder beschäftigt sind, werden Sie auch mit Spielsachen, bis hin zum Nintendo versorgt. Sonst wäre eine angemessene Atmosphäre zur Beratung nicht möglich.

Hier eine weitere positive Erfolgsgeschichte aus der Dominikanischen Republik.

Da wir immer aus Kostengründen in dem gleichen Hotel übernachten, hat sich im laufe der Zeit eine Vertrautheit mit den dortigen Angestellten eingestellt. Diese nutzen es auch, um uns Ihre Probleme zu erzählen.

Eine besonders nette Kellnerin erzählte uns Ihre Lebensgeschichte, sie käme aus der Nähe von Mamey, einem kleinen Ort  in den Bergen ca. 40 km entfernt vom Hotel in Puerto Plata.

Sie arbeitet schon lange im Hotel Sunscape in Puerto Plata, leider bekommt Sie ca. 180 US Dollar monatlich.

Da sie eine Großfamilie hat, die weit ab wohnt, gibt es für den Vater und der Mutter keine Arbeitsmöglichkeit, auch schon auf Grund des Alters.

Mit dem erzielbaren Einkommen im Hotel läßt sich  keine Familie, geschweige eine Familie mit Großeltern ernähren bzw. krankenmäßíg versichern.

Damit bliebt ihr nur das Angebot mancher Urlauber anzunehmen, Ihre Kasse auf andere Art und Weise aufzubessern und vielleicht auch in der Hoffnung einen Ausländer heiraten zu können.

Der Verein hat auf Grund des Potenzials der junge Frau beschlossen, Ihr zu helfen und einen zum Verkauf stehenden Colmado im Heimatort zu übernehmen, den Ihr Vater ist von Beruf Fischer und er hat noch ein altes Boot an der Küste zu liegen.

So entschieden wir uns für eine Konzeption der jungen Dame Namens „Yuderky“ zu helfen den Colmado käuflich zu übernehmen, der dann vom Vater  und Mutter bedient werden sollte einschl. des von Vater gefangenen Fischbestandes  in eigener Küche zu zubereiten und im Colmado  frisch zu verkaufen.

Ähnliche Situation, eine Tänzerin des Hotels, in dem wir immer wohnen, hat ca. 6 Wochen mit einer Kieferentzündung getanzt und am Tage geprobt. Sie hatte versucht einen schmerzenden Zahn selber mit einer Flachzange zu ziehen, dabei brach natürlich der Zahn ab und die der Nerv  lag die ganze Zeit frei.

Ich habe die Situation selber in Augenschein genommen, sie konnte sich keinen Zahnarzt leisten.

Wir haben auf Grund der steigenden katastrophalen Gesundheitsprobleme unserer Mitglieder, daraufhin  gemeinsam im Verein beschlossen, unsere Arbeit auch auf  medizinische Hilfe zu erweitern, entsprechend unseren Möglichkeiten natürlich.

Ferner haben wir Kontakt aufgenommen zu einer großen Gemeinnützigen Organisation „Humano“ in Santiago, denen es möglich ist auf Grund internationaler Hilfe, andere und größere Unterstützung zu geben z.B. Dialyse, Chemotherapien usw..

Man muss verstehen, dass in einem dritten Welt Land die Menschen oftmals wie gelähmt sind und sich schneller mit dem Elend arrangieren, als dagegen zu kämpfen.

In diesem Fall Bedarf es manchmal nur einer guten Konzeption, guten Wille und das nötige Startkapital.

Auch hat sich die Arbeit der Frau Madelin Jimenez Tavarez in Santiago de los Caballeros in der Form erweitert, das sich jetzt aus der regulären Beratung zusätzlich eine ständige Betreuungsarbeit der Probanden hinzu gekommen ist. Das bedeutet , dass sie zu den Probanden umherreist, welches den Aufwand aber auf jeden Fall rechtfertigt. Denn ein Geschäft aufzubauen ist das eine, es am laufen zu halten das andere da ist immer guter Rat wichtig.

Grundsätzlich, kann von der dortigen Betreuung ausgegangen werden, dass die Tätigkeit eines jeden einzelnen weit über das Maß der ehrenamtlichen Tätigkeit hinaus geht und nicht hoch genung eingeschäzt werden.

Mit dem laufenden  Arbeiten im Jahre 2019  in Santiago de los Caballeros wurde uns, als Mitglieder bald sehr schnell klar, dass unsere Arbeit in Zukunft noch einen wesentlich größeren Anteil mit noch anderen Bereichen zu tun haben werden.

Hierzu kam der Hinweis der Frau Jimenez Tavarez mit den dortigen internationalen Hilfsorganisationen enger zusammen zuarbeiten, da die Betroffenen Menschen oftmals nicht einmal wissen, dass es für sie in bestimmten Bereichen Beratung und Hilfe gibt.

Dieses haben wir aus den neuen Anforderungen und Anregungen unserer Probanden  entnommen.

Berlin, den 01.02.2020

Michael Gröbler

Vorsitzender  des Vereins

„Mujeres para Mujeres“